Bitcoin-Mythen

Gegenargumente zu den häufigsten Bitcoin-Missverständnissen


Mythos Gegenargument
Bitcoin hat keinen intrinsischen Wert Parker Lewis fasst diese Antwort in seinem Artikel am besten zusammen. “Wie jedes Geld wird Bitcoin durch die Glaubwürdigkeit seiner monetären Eigenschaften gestützt”. Bitcoin ist wertvoll, weil es nachweislich selten ist. Jeder kann jederzeit mit Sicherheit überprüfen, wie viele Bitcoins im Umlauf sind. Es ist wertvoll, weil es durch seine verteilten Mining- und Konsens-Mechanismen weltweit gesichert wird. Es ist wertvoll, weil es die erste und einzige Form von Geld ist, an der jeder mit einer Internetverbindung partizipieren kann. Es diskriminiert nicht und es zensiert nicht.
Bitcoin ist anonym Das ist nicht wahr. Bitcoin ist “pseudonym”. Das bedeutet, dass auf Netzwerkebene eine Wallet oder Adresse nicht direkt mit einer realen Identität verbunden ist. So können Überwachungsunternehmen “Bitcoin-Identitäten” beobachten und miteinander verknüpfen, ohne zu wissen, wer die realen Personen hinter diesen Aktivitäten sind. Wenn du jedoch bitcoin über ein Unternehmen kaufst, welches persönliche Informationen von dir verlangt, können diese Unternehmen eine reale Person und eine Bitcoin-Adresse miteinander verknüpfen. Sei also immer achtsam, wem du diese Informationen gibst.
Der Bitcoin-Code könnte jederzeit geändert werden Das ist schlichtweg falsch. Bitcoin ist bekannt (und wird oft kritisiert) für die lange Zeit, die es braucht, um Änderungen an der Codebasis zu implementieren. Das liegt daran, dass jede größere Änderung am Bitcoin-Code vor der Implementierung einen strengen Peer-Review-Prozess durchlaufen und eine überweltigende Zustimmung bei einer Mehrheit der Beteiligten erreichen muss. Wenn diese Code-Änderung beispielsweise zu einem Mangel an Abwärtskompatibilität führen würde (was bedeutet, dass ältere Software möglicherweise nicht kompatibel ist), dann wird der Prozess noch langsamer und strenger.
Bitcoin kann kopiert werden Auf Netzwerkebene kann man das, und viele Leute haben es getan. Es gibt buchstäblich hunderte von Kopien von Bitcoin, jede mit einer kleinen Änderung am Code, um ihn zu “verbessern”. Diese ‘Verbesserungen’ beruhen allerdings weitreichenden Kompromissen, die verhindern, dass diese Bitcoin-Alternativen eine Gefahr für die massiven Netzwerkeffekte von Bitcoin darstellen. Die meisten Gründer dieser Kopien zahlen sich selbt zu Beginn einen hohen Anteil der Coins aus, um sich durch einen anschließenden Verkauf zu bereichern. Das Design dieser Alt-Coins macht es in der Regel für den durchschnittlichen Benutzer sehr schwierig, eine Node zu betreiben. Das führt dazu, dass diese Projekte sehr zentralisiert bleiben und einige wenige Parteien einen großen Einfluss auf alle Änderungen haben.
Es gibt nicht genug Bitcoin für alle Menschen auf der Welt Es wird maximal 21 Millionen bitcoin geben. Jeder bitcoin kann in 100 Millionen Satoshis geteilt werden. Das bedeutet, dass es einen Gesamtvorrat von 2,1 Quadrillionen Satoshis (das sind 2.100.000.000.000.000.000) geben wird. Bei einer Weltbevölkerung von 8 Milliarden (aufgerundet) entspricht das 262.500 Sats für jede Person auf dem Planeten. Genug für alle, meinst du nicht auch?
Bitcoin ist eine Währung für Kriminelle Bitcoin ist Geld und jedes Geld kann von Kriminellen genutzt werden. Im Jahr 2017 wurde allein der gesamte Markt für Drogenhandel auf einen Wert von 500.000.000.000 $ (500 Milliarden) geschätzt. Bei den aktuellen Preisen könnte man damit das gesamte Bitcoin-Netzwerk 11-mal kaufen! Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die überwältigende Mehrheit der illegalen Aktivitäten mit normalen “Fiat”-Währungen finanziert wird. Es könnte auch argumentiert werden, dass die Transparenz der Bitcoin-Blockchain sie für Kriminelle weniger interessant machen könnte.
Hohe Gebühren werden Bitcoin in Zukunft unbrauchbar machen Das Bitcoin-Netzwerk hat einen sehr effizienten Gebührenmarkt. Es gab einige kurzzeitige Ausschläge, bei denen das Transaktionsvolumen exponentiell anstieg, was zu höheren Gebühren führte. Die durchschnittliche Transaktionsgebühr in Dollar für die letzten 12 Monate beträgt nur 0,77 $. Wir persönlich sind der Meinung, dass die Gebühren zumindest in den nächsten Jahren nicht signifikant ansteigen werden. Wenn sie es unweigerlich tun, haben wir mit Lightning eine vielversprechende Skalierungslösung, die seit ihrer Einführung stark gereift ist. Falls es dich interessiert, kannst du hier mehr über das Lightning-Netzwerk erfahren.
Miners kontrollieren Bitcoin Es ist zwar richtig, dass die Miner eine entscheidende Rolle im Betrieb von Bitcoin spielen, aber zu sagen, dass sie das Netzwerk kontrollieren, geht zu weit. Miner haben einen finanziellen Anreiz, in guter Absicht zu handeln. Das Netzwerk benötigt lediglich etwas mehr als 50% ehrliche Miner, damit es funktioniert. In dem höchst unwahrscheinlichen Fall, dass eine Mehrheit von betrügerischen Minern die Kontrolle über das Netzwerk erlangt, würde es sie über $300k pro Stunde kosten, das Netzwerk aufrecht zu erhalten. Dies überhaupt zu versuchen wäre nicht nur extrem aufwändig und kostspielig, der Preis von Bitcoin würde mit ziemlicher Sicherheit einstürzen, was ihre Bemühungen noch unökonomischer machen würde.
Miner werden das Minen aufgeben wenn die Block-Subvention fällt Selbstverständlich ist es unmöglich die Zukunft vorherzusagen, aber die allgemeine Erwartung ist, dass wenn die Block-Subvention sinkt, die Gebühren steigen werden und die Miner weiterhin für ihre Arbeit bei der Verarbeitung von Transaktionen und der Sicherung des Netzwerks entschädigt werden. Zu diesem Zeitpunkt wird die Wahrscheinlichkeit, dass es eine allgemein akzeptierte Skalierungslösung wie Lightning gibt, viel größer sein. Selbst wenn einige Miner mit dem Mining aufhören würden, würde das Netzwerk dank der “Schwierigkeitsanpassung” immer noch einwandfrei funktionieren und Blöcke würden immer noch im Durchschnitt alle 10 Minuten produziert werden. Die Profitabilität reguliert sich von selbst.
Mining ist schlecht für die Umwelt Es ist wahr, dass der Proof-of-Work-Mining-Prozess von Bitcoin sehr viel Energie verbraucht, aber ein Großteil davon kommt mittlerweile aus erneuerbaren Energiequellen. Bitcoin ist ein Treiber für Innovationen bezügliche der Energieeffizienz und verwendet oft Energiequellen (z.B. Fackelgas), die sonst verschwendet würden. Bitcoin verbraucht nur so viel Energie, wie der Markt es möchte. Der Bitcoin-Preis in Relation zum Preis von Energie, bestimmt im wesentlichen die Profitabilität der Miner. Um so mehr Menschen Bitcoin als wichtig und wertvoll ansehen, um so mehr Energie wird für die Sicherung des Netzwerks aufgewendet. Das Gegenteil ist natürlich ebenfalls wahr.
Bitcoin ist zu volatil Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass Bitcoin einige monumentale Preisbewegungen durchgemacht hat und erleben wird. Es ist eine relativ junge Währung, die der Markt immer noch versucht zu verstehen. Aus diesem Grund ist es immer ein guter Rat, sich nicht auf das Handeln von bitcoin einzulassen. Indem du die Strategie anwendest, kleinere, häufigere Käufe zu tätigen, ignorierst du effektiv die Preisvolatilität von Bitcoin und erhältst über die Zeit den “durchschnittlichen” Marktpreis. Dies ist natürlich kein finanzieller Ratschlag.
Bitcoin ist zu langsam Wenn Starbucks morgen Bitcoin akzeptieren würde, dann ja. Zen Minuten auf eine Zahlungsbestätigung zu warten, nur um deinen Latte trinken zu können, ist vielleicht nicht die ideale Situation. Für nahezu sofortige Zahlungen wie diese, haben wir Lightning. Obwohl das Benutzererlebnis nicht ganz so ausgefeilt ist wie bei Paypal, CashApp oder Venmo, ist es sicherlich auf dem Weg dorthin. Aber nehmen wir an, du willst 50.000 Dollar ans andere Ende der Welt überweisen. Im Vergleich zu den derzeit verfügbaren Optionen erscheinen Zen Minuten plötzlich nicht mehr so langsam, oder?
Bitcoin ist zu kompliziert in der Anwendung Das ist eine sehr subjektive Ansicht und hängt vom jeweiligen Benutzer ab. Aber ja, im Moment stimmen wir zu, dass es einfacher ist, eine Bankkarte auf ein Lesegerät zu tippen, als das Handy auszugraben, einen QR-Code zu scannen und auf eine Bestätigung zu warten. Wir sind allerdings davon überzeugt, dass diese paar zusätzlichen Schritte, ein kleiner Preis für die Vorteile sind, die das Bitcoin-Netzwerk bietet. Es gibt weltweit tausende Entwickler, die rund um die Uhr daran arbeiten, das Nutzererlebnis einfacher zu machen. Wie bei jeder Technologie braucht es Zeit, sie zu entwickeln und zu verfeinern. Falls du es noch nicht gemerkt hast: wir sind sehr optimistisch.

Von Bitcoin Q+A | Übersetzt von antomousB | Support | Mehr Ressourcen